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Zusatzspeisegeräte
- kleine Netzgeräte zur Erhöhung der Reichweite von Anschlußleitungen
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Zusatzspeisegerät 921
die Urform des kleinen Zusatzspeisegeräts; hier ein Gerät des Herstellers Bosse aus dem Baujahr 1962.
Zusatzspeisegeräte sind eine Sonderform von kleinen Netzgeräten, die nicht den Zweck haben, irgendwelche Anlagen, Anlagenteile oder Apparate mit Strom zu versorgen, sondern die maximal mögliche Länge einer Anschlußleitung zu erhöhen ohne deren Betriebssicherheit zu gefährden. Früher kam es z.B. auf dem Lande häufiger vor, dass eine Anschlußleitung extrem weit von der Vermittlungsstelle entfernt lag oder / und dass der Adernquerschnitt der Leitung sehr gering war, was zu hohen Verlusten auf der Leitung, also dem Kabel zum Teilnehmer, führte. Eine Leitung ist im Prinzip ja auch ein Widerstand, der mit zunehmender Länge ständig größer wird. War dieser Leitungswiderstand bis zum Anschluß zu hoch, konnte man dadurch Abhilfe schaffen, dass man ein solches Zusatzspeisegerät in Reihe zu dem Apparat schaltete. Je nach Bedarf (durch eine Brücke im Gerät) konnte man die Zusatz - Speisespannung auf etwa 15 Volt oder 30 Volt einstellen.
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Durch diesen Spannungszuwachs wuchs dann auch wieder der Schleifenstrom innerhalb dieser Anschlußleitung, wodurch dann die Mikrofonspeisung innerhalb des Apparates wieder einen brauchbaren Wert annahm, um eine verständliche Verbindung herzustellen. Auch wurde beim Ausheben des Handapparates die Schleifenbildung zur Vermittlungsstelle hin wieder sicherer, denn in Fällen eines zu geringen Schleifenstromes konnte es ansonsten bei zu langer Anschlußleitung vorkommen, dass die Relais in der Vermittlungsstelle auf diese nicht mehr korrekt reagierten, da der Strom dafür zu niedrig war. Der dritte Vorteil, der mit der Zusatzspeisung einher geht ist, dass die Impulsgabe beim Wählen auch wieder klarer definierte Impulse erzeugt, wodurch Falschwahlen minimiert werden. Diese Geräte wurden auch häufig in großen Nebenstellenanlagen mit 24 - Volt - Betrieb verwendet (z.B. in großen Betrieben) und zwar für Nebenstellen, die auf einem großen Betriebsgelände weit entfernt von der Anlage installiert waren, weil ein Verlust auf der Leitung bei 24 Volt - Anlagen natürlich noch mehr ins Gewicht fällt, als bei 60 Volt - Anlagen bzw. bei 60 Volt - Amtsleitungen.
Hier ein Blick ins geöffnete Gerät. Oben mittig erkennt man sehr schön die Brücke, mit der man festlegen kann, ob zu Zusatzspeisespannung 15 Volt oder 30 Volt beträgt (dadurch wird die Zuleitung des Gleichrichters auf eine andere Trafowicklungsanzapfung gelegt).
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