grosse

Hier folgen etliche Beispielgeräte für grössere Netzgeräte aus damaliger Zeit.

Die meisten Groß - Netzgeräte wurden damals von der Firma Frako gefertigt, gelegentlich auch von den Firmen PFG oder Brandt.

Frako - Netzteil, 24 Volt / 10 Ampere + 60 Volt / 50 Hz

links:

Netzgerät der Firma FRAKO, Bj. 1961Ausgang 24 Volt / max. 10 Ampere sowie 60 Volt / 50 Hz Wechselspannung / max. 1 Ampere (für Rufstromgewinnung); Ausführung mit Transduktorregelung. Ähnlich aufgebaute Geräte gab es auch für Ausgangsströme von 3 Ampere, 6 Ampere, 12 Ampere und 15 Ampere sowie für Ausgangsspannungen von 48 und 60 Volt (Gleichspannungsseite). Die Gehäuse der 3 Ampere - Ausführung waren deutlich kleiner.

rechts:

Ebenfalls ein Netzgerät der Firma FRAKO, hier Bj. 1965, Ausgang 24 Volt / max. 3 Ampere sowie 60 Volt / 50 Hz  Wechselspannung / max. 0,5 Ampere (für Rufstromgewinnung); mit vereinfachter Transduktorregelung. Dieses Gerät entstammt der gleichen Grundserie, es ist eine kleinere Ausführung und in einigen Details modernisiert. So ist die Front des Gehäuses hier schon aus Kunststoff und nur noch der Boden und der obere Deckel aus Metall.

Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere, linke Seite
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere, rechte Seite
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere, Rückseite

links und beide Fotos oben:

Weitere Ansichten des FRAKO - Netzgeräts. Diese Ausführungen wurden vornehmlich in mittleren Nebenstellenanlagen zur Stromversorgung eingesetzt. Sie konnten auch zeitgleich zum Laden vorhandener Akku - Batteriesätze verwendet werden, da es solche Nebenstellenanlagen auch mit zusätzlichen Akkubatterien gab, die bei Stromausfall den Betrieb aufrecht erhielten.

rechts:

Das Typenschild war bei diesen modernisierten Ausführungen in blau gehalten und meist vorne auf der Frontplatte. Bei den älteren Ausführungen war es meist innen im Gerät oder auf dem oberen Deckelteil und in schwarz gehalten.

Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere, Typenschild
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere, innen von oben

links:

Diese “neueren” Ausführungen sehen innen relativ aufgeräumt aus, noch viel freier Raum, dort wo früher bei den Vorgängermodellen noch zwei dicke Selen - Platten - Brücken - Gleichrichter den Raum vor den dicken Elkos beanspruchten. Hier diese modernisierte Ausführung hat schon 4 Silizium - Einpreßdioden als Brückengleichrichter, die sich bei diesem Modell hier unsichtbar unter der gelblichen Transduktor - Montageplatte verbergen. Bei manchen Ausführungen waren diese in Alu - Kühlbleche eingepressten Leistungsdioden auch oben auf der Montageplatte angeschraubt.

rechts:

Ähnliches Bild von der Rückseite. Der Transduktor ist hier auch schon als relativ leichte Schnittbandkern - Ausführung gebaut, während er bei den Vorgängertypen noch mit 2 separaten großen EI - Jochkernen aus Trafoblechen auf einer stabilen Eisenplatte hergestellt war. Diese alte Ausführung war dadurch im Gewicht deutlich schwerer und leistungsmässig mit noch grösseren Reserven gebaut, als diese hier. 3 Ampere als permanete Dauerstromlast waren mit dem Gerät hier problemlos garantiert, aber selbst der doppelte Wert war über Stunden völlig unproblematisch.

Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere, innen
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere, Transduktor

links :

Gut im Blickfeld, die vereinfachte Transduktorbauform. Der Kondensator für die Ballastregelung ist nicht sichtbar, er befindet sich hinter dem Transduktor unter der Montageplatte.

Mit dieser Transduktorregelung betrieb man früher Spannungsstabilisierung bei höherem Strombedarf. Vorne an den Lüsterklemmenleisten konnte man die genaue Ausgangsgleichspannung einstellen, normal waren 24 Volt, man konnte aber durch entsprechendes Kombinieren der Anschlüsse meist Werte zwischen 21 und 26 Volt fest legen.

rechts:

Nochmal die fetten Wicklungen des Transduktors, der bei seiner Arbeit immer ein konstant - sonores Brummen absonderte, was immer ein wenig an den Besuch in einem Umspannwerk erinnerte.

Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere, Transduktor seitlich
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 Ampere, Schaltbild

links:

Das recht überschaubare Schaltbild aus der Innenseite vom Oberdeckel. Diese Ausführung hier mit dem Siliziumdioden - Gleichrichter war nicht mehr so empfindlich gegen Überspannungen, wie die alte Ausführung mit zwei Selen - Brückengleichrichtern, die unter ungünstigen Umständen zum Durchschlagen der Selenplatten neigten, was dann fürchterlich nach faulen Eiern stank, mal abgesehen von technischen Problemen mit Wechselspannungsanteilen in der Spannung.

Aber eigentlich waren diese Geräte grundsolide und unkaputtbar und wie oben schon erwähnt, total überdimensioniert. Besonders die Transduktoren der alten Geräte liessen sich dauerhaft mit dem dreifachen Stromwert belasten, ohne nennenswert zu erwärmen.

Dafür waren bei den alten Ausführungen die Gleichrichter eben gelegentlich die Schwachstelle, bei diesen neueren Ausgaben mit den Siliziumdioden war das Problemchen restlos beseitig, da oft Dioden eingebaut wurden, die bis 25 Ampere vertrugen (bei entsprechender Kühlungsausstattung mit genug Alublechen). Bei den neueren waren die Leistungsreserven der Transduktoren dafür etwas herunter geschraubt worden, lagen aber immer noch locker im Bereich der doppelten Stromstärke, als angegeben und das im Dauerbetrieb - nicht nur kurzzeitig.

Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 - 5 Ampere,
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 - 5 Ampere, innen
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 - 5 Ampere, Dioden des Brückengleichrichters

links :

Ein weiteres, ähnliches Gerät dieser Bauart, hier vom Baujahr 1969. Am Metallboden sieht man hier die Belüftungslöcher zur besseren Luftzirkulation, um die evt. entstehende Wärme abzuführen.

In den Anschlußdaten ist dieses Gerät weitgehend baugleich, wird aber ab Werk zusätzlich mit dem Hinweis auf eine zulässige Stromentnahme von 5 Ampere über einen KB (Kurzbetriebs-) Zeitraum von 45 Minuten und 3 Ampere Dauerentnahme angegeben, während bei obigem Gerät von 1965 nur der Dauerentnahmewert von 3 Ampere angegeben ist.

Beim Blick ins Geräteinnere fällt auf, dass die meisten Dinge baugleich gegenüber vorherigem Gerät sind. Auffälligster Unterschied ist, dass hier der aus vier 25 Ampere - Einpreßdioden bestehende Brückengleichrichter oben auf der Blech - Montageplatte des Transduktors montiert ist, während er bei dem oberen Gerät unterhalb derselben eingebaut ist und dadurch auf den Fotos des ersten Geräts nicht sichtbar ist. Weiterhin ist der Strombegrenzungswiderstand des 60 - Volt - Rufspannungsausgangs hier in stabilerer Form als runder grüner Keramikwiderstand mit Gewindestangenbefestigung ebenfalls auf dieser Blechplatte montiert, während er in dem anderen Gerät als eingelöteter, eckiger, brauner Hochlast - Keramikwiderstand ausgeführt ist. An dem letzten Elko erkennt man oben heftige Hitze - Einbrennspuren, die von den beiden grünen Ballast - Widerständen bzw. deren Hitzeentwicklung stammen, da sie dort sehr nah drüber gebaut waren.

Auf diesem Foto sieht man sehr schön den aus vier 25 Ampere - Einpreßdioden zusammen gesetzten Brückengleichrichter. Da die Kühlflächen der Gleichrichterbleche nur sehr klein sind, können hohe Ströme natürlich nur kurzfristig “verarbeitet” werden, allerdings für die maximal hier zulässigen 5 Ampere wird es auch im Dauerbetrieb locker reichen.

Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 - 5 Ampere, Anschlußfeld
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 - 5 Ampere, Anschlußfeld

links :

Zwei kleine Fotos vom Anschlußklemmenfeld. In dem kleinen abgetrennten Fach mit der Doppellüsterklemme ist der Anschluß für die 220 Volt - Netzspannung. Die großen schwarzen Lüsterklemmen in der Mitte sind für den 24 Volt - Gleichspannungs - Ausgang und die Betriebs - Erdung der Nebenstellenanlage. Die abgesetzte kleinere weisse Doppel - Lüsterklemme bietet den Anschluß für die 60 Volt - Rufwechselspannung.

Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 - 5 Ampere, Deckelschild
Frako - Netzteil, 24 Volt / 3 - 5 Ampere, Elektrolytkondensatoren

oben rechts kleines Foto :

Ein Hinweisschild auf dem oberen Deckel. Diese Bauform mit der Kunststoff - Vorderfrontplatte sollte aus Gewichtsgründen nicht am Deckel getragen werden, weil die Frontplatte oder der Deckel dann beschädigt werden konnten, weil sie beim Anheben das ganze Gewicht des Transduktors mit aufnehmen mussten.

großes Foto links:

Die beiden für diese Geräteserien typischen großen Elektrolytkondensatoren in der “Konservendosen - Größe”. Die Elkos waren unten mittig mit einer dicken Gewindeschraube versehen und am Metall Boden fest geschraubt.

Ein auf den ersten Blick verwandtes Gerät aus der Tonstudiotechnik

Eine Art “programmierbares” Netzteil aus einem Tonstudiobetrieb.

Es ist das PFG - NMK 235 und sieht auf den ersten Blick aus, wie eine weitere Version der oben gezeigten Netzteilfamilie, ist es aber nicht. Die einzige Gemeinsamkeit ist das von Frako stammende Gehäuse. Die gesamte Technik innen ist völlig anders aufgebaut. Es kommt kein Transduktor zum Einsatz, sondern mehrere “normale” Netztrafos. Es verfügt über sage und schreibe fünf voneinander unabhängige Gleichspannungsausgänge, wovon einer noch einstellbar und einer programmierbar (zeitabhängig schaltbar) ist.

Es liefert an festen Ausgangsspannungen 12 Volt / max. 5 Ampere; 15 Volt / max. 5 Ampere; 24 Volt / max. 2,5 Ampere, dann einstellbar 0 - 30 Volt / max. 2 Ampere und der 24 Volt - Ausgang kann nach seitlich einstellbaren Zeit- und Belastungskriterien automatisch geschaltet werden.

Das Gerät wurde von PFG auf Basis von Frako - Zulieferteilen und ergänzt durch eigene Entwicklungen gebaut. Es ist im Inneren randvoll gespickt mit Technik.


60 - Volt - Gleichrichter- / Netzgeräte

Verschiedene Typen von großen Nebenstellenanlagen arbeiteten, wie die Vermittlungsstellen der Post / Telekom, auch mit 60 Volt Gleichspannung. Das bot sich ab einer bestimmten Größe aus mehreren Gründen an. Sehr große Nebenstellenanlagen hatten oft Nebenstellen darunter, die recht weit von der zentralen Technik entfernt lagen, die also lange Kabelwege hatten, so kam bei 60 Volt Betriebsspannung halt bei langem Kabelweg noch mehr von der Energie am Ende an, denn zB. 10 Volt Spannungsabfall auf der Leitung wirken sich bei 24 Volt mehr aus, als bei 60 Volt. Ein weiterer großer Vorteil für die höhere Betriebsspannung war, dass solch große Anlagen über entsprechend viele Schaltelemente wie Wähler, Relais usw. verfügten, die aber bei 24 Volt in dieser Menge schon eine gewaltige Stromaufnahme zur Folge gehabt hätten, um die notwendige Leistung für diese Bauteile zu erzielen. Bei 60 Volt hingegen ließ sich die gleiche Leistung mit wesentlich geringeren Stromstärken umsetzen, wodurch dann auch eine einfachere Verkabelung möglich war und weniger Verluste innerhalb der Anlage selbst auftraten. Auch wurden die Anschlußstellen der Zuleitungen weniger belastet und somit die Gefahr von thermischen Problemen / Störungen geringer.

links:

FRAKO - Netzgerät / Gleichrichtergerät für 60 Volt und 6 Ampere maximale Dauerstrombelastung, Baujahr 1971.

Das Gerät lieferte folgende Ausgangsspannungen (bezogen auf + an Masse, wie üblich):

- 60 Volt / 6 Ampere

- 60 Volt / 1,5 Ampere mit Zusatzsiebung für besondere Speisezwecke

+ 60 Volt / 0,5 Ampere (für Uhrenanlagen u.ä.)

50 Hz / 60 Volt Rufwechselspannung / max. 1 Ampere

Die max. Stromentnahme am Rufstromausgang kann durch einstellbare Hochlastwiderstände begrenzt werden.

Besonderheit: Alle Ausgänge des Geräts sind dauerkurzschlußfest, bzw. über eine spezielle Überlast - Schutzschaltung abgesichert, deswegen enthält es auch nur noch eine einzige Netzsicherung (siehe Frontplatte) und keinerlei ausgangsseitige Sicherungen, wie sonst üblich.

rechts:

Seitenansicht von der rechten Seite: vorne der große, schwere vollständig gekapselte / in Spezialkunststoff eingegossene Transduktor, der für sich alleine sicher schon 10 kg auf die Waage bringt. In der Mitte dicht gedrängt der Ballast - Kondensator der Transduktor - Regelung (vorne mit der weissen Kappe), dahinter die (teils einstellbaren) Hochlastwiderstände für die Rufstrombegrenzung und die Ansprechschwelleneinstellung der Schutzschaltung; der Elko des zusätzlichen Positivausgangs für Uhrenanlagen und unten der dickere Elko der Zusatzsiebung (Zusatzspeisespannung für Sonderzwecke). Auf der oberen Etage befinden sich die Ausgangs - Anschlußklemmen. Der Transduktor wurde nach meinen Informationen aus drei Gründen vollständig in Spezialkunststoff eingegossen, 1) um Vibrationen mit Geräuschentwicklung (Brummen) zu minimieren; 2) um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern und 3) als Brandschutz, weil es feuerhemmender Spezialkunststoff war.

Die Haupt - Elkos befinden sich unter dieser “Klemmen - Etage”, siehe auf dem Bild unten.

links:

Blick auf die linke Geräteseite. Man erkennt unter der Klemmen - Plattform die großen Elektrolytkondensatoren der Siebung sowie ganz links unten das Relais der Schutzschaltung. Die Schutzschaltung arbeitet vereinfacht gesagt so, dass ab einem bestimmten Überlastungsgrad des Ausgangs dieses Relais die Netzspannung vom Transduktor abtrennt, also im Prinzip das Gerät ausschaltet. Nach einigen Sekunden wird es wieder angeschaltet, sollte die Überlast dann noch immer bestehen, wird wieder erneut abgeschaltet. Der genaue Schaltpunkt kann an einem der einstellbaren Hochlastwiderstände in einem gewissen Bereich festgelegt werden. Die Werkseinstellung dieses Geräts ist so, dass man 9 Ampere anstatt 6 Ampere noch ohne Problem “ziehen” kann, ab 10 Ampere spricht dann nach einer Weile (ca. 15 Sekunden) die Schutzschaltung an.

Bei einem direkten Kurzschluss oder starker Überlastung (ab 15 Ampere) spricht die Schutzschaltung sofort an. Kurzschlüsse oder Überlastungen an den zusätzlichen Ausgängen für  Rufstrom usw. wirken sich nicht aus, da deren max. Ausgangsströme durch Hochlastwiderstände begrenzt sind. Das Schutzschaltungsrelais kann zusätzlich zum Fernabschalten über einen speziellen Anschluß verwendet werden. Auf dem rechten Bild sieht man das Gerät von hinten. Mittig unter den Hochlastwiderständen befinden sich (kaum sichtbar) die Brückengleichrichter. Am Gerät sind noch die roten Eisenwinkel der Transportsicherungen eingebaut.

Im Normalbetrieb werden diese entfernt, um die Gummipuffer wirksam werden zu lassen, auf denen der Transduktor montiert ist. Ohne diese Gummidämpfer werden die 50 Hz - Brumm - Schwingungen uU. auf das Gehäuse und die Umgebung übertragen, was zu einem störenden Dauergeräusch werden kann, besonders bei Anlagen die in Büroräumen aufgebaut sind. Andererseits waren große Anlagen, die derartige Netzteile benötigten, meist in eigenen Räumen, teils in Gestellrahmenbauweise und nicht mehr in Schrankbauweise aufgebaut.

Links sieht man das geschlossene Gerät von oben. In den Aludeckel ist ein Kabelkanal eingelassen, über den Anschlüssen befindet sich eine separat herausnehmbare Plexiglasscheibe

Rechts noch das leider ziemlich ramponierte Typenschild. Irgend ein Kollege hat die vordere Gehäusewand, die im Gegensatz zum Boden und zum Deckel aus Kunststoff gefertigt ist, wohl mal als Testobjekt für seinen Lötkolben benutzt.

Als das Gerät Anfang der 1980er Jahre vom “Schrottverkauf” der Post erworben wurde, war es gerade mal 10 Jahre alt, was für derartige Teile so gut wie fabrikneu ist. Allerdings gab es keine Rufspannung mehr ab, weil der Begrenzungs - Hochlastwiderstand dieses Ausgangs regelrecht explodiert war und in Keramik - Einzelsplittern im Gerät herum lag.

Weitere Geräte folgen demnächst.