OB 33

OB - Apparate der Baureihe OB 33

OB 33 - Apparate

Zwei OB *) - Apparate vom Typ OB 33, beide von Siemens, einmal Bj. 1950 und Bj. 1952.

Beide Apparate sind noch unrestauriert, einer weist größere Defekte auf. So ziemlich die einfachste Art, auf die Schnelle eine gute, funktionsfähige Telefonverbindung zwischen zwei (oder mehreren) Stellen einzurichten. Jeder Apparat benötigt zur Speisung des Sprechstromkreises eine einfache 1,5 Volt - Batterie, eine zweiadrige Verbindungsleitung zwischen den beiden (oder mehreren) Apparaten, fertig. Zum Rufen der anderen Stellen wird gekurbelt, das reicht, Verbindungsqualität in aller Regel sehr gut. Beim Kurbeln werden alle anderen Sprechstellen, die an der Linie angeschlossen sind gerufen (keine echte Selektion einzelner Anschlüsse möglich).

*) = OB = Ortsbatterie, Stromversorgung des  Apparates / Sprechstromkreises durch eine eigene Batterie (oder Netzgerät) am Aufstellungsort des Apparates.

 

OB 33 - Apparate in der etwas moderneren grauen Farbgebung

Zwei weitere OB *) - Apparate vom Typ OB 33, allerdings etwas jüngeren Datums. Einmal Bj. 1970 und Bj. 1963.

Beide Apparate funktionieren noch bzw. wurden technisch wieder funktionsfähig hergerichtet. Der jüngere Apparat (links) stammt von der Firma Fernsig und der ältere rechte von Siemens. Bis auf die andersfarbige graue Lackierung sind sie weitgehend baugleich mit den älteren schwarzen Apparaten oben.

Derartige Apparate wurden am häufigsten bei der Deutschen Bundes- und Reichsbahn u.a. als Streckentelefone eingesetzt. Die Selektion danach, welche Gegenstelle angerufen wurde (es waren an einer Linie ja alle Apparate parallel angeschaltet) geschah durch unterschiedlich häufige und unterschiedlich lange Klingelrufe durch entsprechendes langes oder kurzes abgesetztes Kurbeln, also nach einer Art Morsealphabet. Jeder einzelne OB - Anschluß an dieser Linie hatte auf diese Weise einen eigenen “Klingelcode” zugeteilt bekommen. Um es vereinfacht an einem erfundenen Beispiel zu sagen: Die eine Stelle im Bahnhof XYZ war z.B. durch einmal lang und zwei mal kurz Klingeln zu erreichen, eine andere Sprechstelle im Bahnhof ABC wiederum durch einmal kurz, einmal lang und noch mal kurz klingeln usw. Da es dann bei allen Apparaten an der Linie dementsprechend klingelte, trat nur diejenige Stelle in die Verbindung ein, deren eigenes Rufzeichen im genannten Beispiel einmal kurz, einmal lang und noch mal kurz klingeln war. Die zahlreichen anderen Anschlüsse an der Linie hoben den Handapparat dann nicht ab, weil sie ja nicht gemeint waren, was sie dadurch erkannten, dass ihr eigener “Rufcode” wieder anders war (z.B. dreimal kurz klingeln oder einmal ganz langes dauerklingeln). Wer trotzdem (unberechtigt) abhob, konnte natürlich das Gespräch der anderen beteiligten Stellen mithören, was aber im allgemeinen nicht schlimm war, da es ja ohnehin  um dienstliche Meldungen ging, die jeder Eisenbahner an der Strecke wissen konnte, z.B., dass der Zug mit der Nummer N 3407 jetzt den Bahnhof XYZ in Richtung Bahnhof ABC verlässt, also den Streckenabschnitt zwischen XYZ und ABC belegt.

An Bahnstrecken sind heute noch viele OB - Apparate im Einsatz. Später, ab etwa 1972, gab es noch modernere Apparate aus ABS - Kunststoff, die etwas kleiner waren, aber technisch ebenfalls weitgehend baugleich geschaltet waren. Aber sind wir mal ehrlich, es geht doch nichts über diese schweren robusten Geräte, wo noch richtig viel massives Material dran verbaut worden ist. Die Bodenplatte und das Gehäuse sind aus massivem Stahlblech, der Gabelumschalteraufbau nebst Gabel sowie Handapparat und Kurbelknopf sind aus Bakelit.

Weitere Infos folgen demnächst.